Jusos rechnen mit SPD ab: Auflösung des Ortsvereins Neuburg beschlossen

Cristian Irimia (v.l.), Stefan Zeidler, Nico Pudritz (Vorsitzender), Lena Rein, Bernd Schneider und Karsten Moock

01. April 2024

Die Jahreshauptversammlung der Jusos Neuburg am vergangenen Samstag wurde zum Schauplatz einer bedeutenden Entscheidung: Die Auflösung des Juso-Ortsvereins Neuburg wurde beschlossen. Bernd Schneider reichte den entsprechenden Antrag ein, womit eine langanhaltende Phase der Frustration und Enttäuschung für die jungen Sozialdemokraten ihr Ende markiert.

Der Hauptgrund für diesen drastischen Schritt liegt in den fortwährenden Konflikten und Missständen innerhalb des SPD-Ortsvorstandes. Führende SPD-Mitglieder bezeichneten Teile der Jusos abwertend als "irgendwelche Heinis" und "Kids". Darüber hinaus wurden geplante Veranstaltungen der Jusos nicht genehmigt und ihre Anliegen nicht ernst genommen. Solche Vorfälle haben zu einem Klima der Frustration und des Misstrauens geführt.

Besonders schockierend waren jedoch die wiederholten Beleidigungen und Anfeindungen innerhalb des Vorstandes selbst. Ein Fraktionsvorsitzender, der seine Kollegen abwertete und sogar mit negativem Unterton Diagnosen wie "Autist" verteilte, ist inakzeptabel für eine Partei, die für Toleranz und Respekt stehen sollte.

Die Entscheidung zur Auflösung des Juso-Ortsvereins Neuburg fiel daher nicht leicht. Sie war jedoch notwendig, um die Glaubwürdigkeit und den Zusammenhalt der

Sozialdemokratischen Partei langfristig zu wahren. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt und bietet die Chance für einen Neuanfang.

Das Abstimmungsergebnis zeigte eine überwältigende Zustimmung zur Auflösung des Ortsvereins, mit einer Enthaltung und ansonsten ausschließlich Ja-Stimmen.

In einem ausführlichen Schlusswort verkündete der Juso-Vorsitzende Nico Pudritz seinen Rücktritt als stellvertretender Vorsitzender der SPD Neuburg. Er betonte die Unmöglichkeit, unter den gegebenen Umständen sein Amt weiterhin ausführen zu können, und verwies explizit auf den Vertrauensverlust gegenüber dem Vorsitzenden. Pudritz forderte konstruktive Gespräche auf Augenhöhe, um die Interessen der Jusos angemessen zu vertreten und betonte die Enttäuschung der Jusos über das Verhalten und die Ansichten des SPD-Vorsitzenden, die nicht im Einklang mit den grundlegenden Werten der Partei stehen.

Trotz der Herausforderungen blicken die Jusos optimistisch in die Zukunft und agieren künftig als Unterbezirk, wodurch sie nur noch als Jusos Neuburg-Schrobenhausen auftreten. Dabei werden sie weiterhin ihre Anliegen vertreten und für eine starke sozialdemokratische Politik eintreten.